Nach der internationalen Konferenz Grotesk! Ungeheuerliche Künste und ihre Wiederkehr im Oktober 2020 ist im Frühjahr 2022 beim Verlag Hollitzer ein großzügig bebilderter Tagungsband erschienen, der am Beispiel der Zeichnungen von Lodovico Ottavio Burnacini in elf Beiträgen die Groteske als provokante Ästhetik untersucht.
Am 11. Mai 2022 wurde dieses Buch in feierlichem Rahmen präsentiert. Es begrüßen Marie-Theres Arnbom, Direktorin des Theatermuseum, und Fabrizio Iurlano, Direktor des Italienischen Kulturinstituts; die Herausgeber*innen Andrea Sommer-Mathis, Stefan Hulfeld und Rudi Risatti stellen das Buch vor. Außerdem wird die Veranstaltung tänzerisch und musikalisch untermalt von der Tänzerin und Choreografin Eva-Maria Schaller, die drei adaptierte Ausschnitte aus ihrem Stück Vestris 4.0 zeigt. Das Stück nimmt Bezug auf Auguste Vestris (1760–1842), der als einer der ersten Virtuosen der Tanzkunst die bis dahin üblichen Masken des Barocktheaters ablegte. Eva-Maria Schaller schlüpft in Vestris männliches Bewegungsmaterial und experimentiert damit, in den Körper eingeschriebene Ausdrucksformen ins Heute zu übersetzen. Begleitet wird die Performance am Violoncello von Maiken Beer und durch Electronics von Matthias Kranebitter, der auch für die Komposition verantwortlich zeichnet. Diese kurzweilige performative Trilogie benutzt historische Musik und historisches Tanzmaterial als Ausgangspunkt für die Formung eines grotesken Körpers. Daraus entstehen kurze Charakterstücke mit grotesken Übertreibungen und ironischer Distanz.
Erhältlich im Museumshop oder online.
€ 40,00