Frederick J. Kiesler, 1965 in New York gestorben, war Zeit seines Lebens ein Geheimtipp der Kunstszene. Heute zählt er zu den Künstlervisionären des 20. Jahrhunderts und hat einen festen Platz in der Kunstgeschichte. Ob Architektur, Design, Malerei oder Skulptur – er arbeitete in allen Genres und setzte dort seine Gestaltungsideen um. Bisher weniger beachtet sind seine grandiosen, wegweisenden Theatervisionen. Dabei ziehen sie sich wie ein roter Faden durch Kieslers vielfältiges Werk. Das Theater war seine persönlichste Schaffensquelle, aus der er auch für andere, theaterfremde Gestaltungsbereiche Anregungen schöpfte.
Die Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums entstand in Kooperation mit der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung, wurde von Barbara Lesák kuratiert und von Blaich + Delugan gestaltet. Von der revolutionären Raumbühne (Wien 1924) bis zu der in New York kreierten, berühmt gewordenen Serie seiner Endless oder Universal Theatres (1926–1960) präsentiert sie Kieslers Theaterkosmos in noch nie dagewesener Fülle. Die Ausstellung wird nächstes Jahr vom Museum Villa Stuck, München und anschließend von La Casa Encendida in Madrid übernommen.